Sunday 13 March 2016

Differenzieren mit Smartphones

Eine der größten Herausforderungen beim Englisch-Unterricht in einer Flüchtlingsklasse (mehr noch als beim Deutschunterricht oder anderen Gegenständen) ist die extreme Inhomogenität. Die Kenntnisse reichen von „fast nicht vorhanden“ bis sehr fortgeschritten.

Sich  als Lehrer dabei am Durchschnitt zu orientieren hat dabei nur bedingt Sinn. Oft hat es da mehr Sinn, wenn man unterschiedliche Aufgaben für unterschiedliche Niveaus gibt. Natürlich ist das ein erheblicher Mehraufwand für die Lehrperson. Unter Umständen kann man daher auch die Schüler/innen selbst ihre Materialien und Ziele wählen lassen und als Lehrer eine unterstützende Rolle einnehmen. Das klappt bei motivierten Schüler/innen recht gut und Flüchtlinge sind zumeist sehr an ihrem Lernfortschritt interessiert. 

Um den Arbeitsaufwand in Grenzen zu halten arbeite ich mit einer Seite des British Council, die speziell für Jugendliche erstellt ist:
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Bei dieser Seite können die Jugendlichen zunächst einen Einstufungstest machen, um ihr Niveau zu erfahren. Bei meinen Flüchtlingen liegt dies zwischen A1 und B2. Nach dem Einstufungstest bat ich die Schüler für die nächste Stunde Kopfhörer mitzubringen.
In der darauffolgenden Stunde konnten die Schüler Listening Comprehension nach ihren Niveau machen. Einige Schüler, die zwischen zwei Niveaus lagen, konnten auch mit dem nächst höheren Niveau beginnen.

Die Inhalte der Listening wurden dann im Kollektiv besprochen, indem die einzelnen Gruppen sich gegenseitig erzählten, wobei es in ihren Listenings ging. Als Lehrer diskutierte ich dann Listenings, gab über den Beamer Vokabel oder Visuals zur Unterstützung und nahm die Inhalte als Ausganspunkt für weitere Diskussionen. Wenn das Thema z.B. Schlaf war, durften zunächst alle Schüler, die dieses Listening hatten erzählen, woran sie sich erinnerten, danach wurde eine Liste mit den 5 Tipps aus dem Listening gemeinsam aufgeschrieben und letztendlich wurden die Tipps diskutiert und besprochen, wie es bei den einzelnen Schülern aussieht (z.B. einschlafen mit Musik, Verwendung des Smartphones vor dem Einschlafen, etc.)


Der einzige Schüler, für den alle Listening-Aktivitäten zu schwer waren, beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit einer Vokabel-App. Abgesehen davon profitieren alle ohne durch Unter- oder Überforderung frustriet sein zu müssen. 

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