Nachdem die Kommunikation in einer mehrsprachigen Klasse nicht immer einfach ist, empfiehlt sich der Einsatz von möglichst viel Bildmaterial. Dies kommt natürlich auch gerade den Anfängern in einer Fremdsprache entgegen.
Bilder können in vielen Situationen und für viele Zwecke benutzt werden. Hier sind einige pädagogische Anwendungen:
- Ice-Breaker zu einen Thema
- Erklärendes Begleitmaterial
- Animierte Gifs zur Illustration
- Wortschatzarbeit bis hin zu Picture Dictionary
- Kommunikative Spiele
- Wiederholung der letzten Stunde (als Erinnerungsstütze).
Bilder sind heutzutage glücklicherweise leicht zu bekommen. Zumeist kommt im Klassenzimmer einfach eine Google Bildersuche via Beamer zum Einsatz. Und dies nicht nur von Seiten der Lehrperson, sondern auch sehr häufig von den Flüchtlingen selbst ausgehend. In der Praxis zeigt sich, dass diese selbst sehr gerne Bilder herzeigen möchten, wenn sie von persönlichen Erlebnissen erzählen. Dabei ist der Griff zum Smartphone schon fast instinktiv. Leider ist ein Smartphone in dieser Situation relativ nutzlos, da der Bildschirm für den Gebrauch im Klassenzimmer einfach zu klein ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Bilder von den Smartphones der Flüchtlinge auf den Beamer zu projizieren, die fast alle ihr Vor- und Nachteile haben:
- Mit USB Kabel an PC anschließen (einfach, aber sehr zeitraubend)
- Mittels online Fotoalbum, z.B. Google Fotos (Anmeldung erforderlich, ein wenig kompliziert)
- Chromecast oder DLNA (Gerät muss angeschafft werden, Apps müssen den Standard unterstützen, aber sehr rasch und unkompliziert)
- Google Slides (etwas kompliziert, aber keine Anmeldung erforderlich und sehr rasch beim Herzeigen)
In der Praxis können natürlich, je nach Zweck und Anlass, Mischformen auftreten. Möchte jemand spontan etwas von Smartphone herzeigen, bleibt oft nur der Weg über das USB Kabel, außer ein Chromecast Dongle ist permanent vorhanden und die Schüler/innen haben dementsprechende Apps (Google Fotos, Localcast, Avia Player, etc.) auf ihren Geräten (vor)installiert.
Um Zeit während des Unterrichts zu sparen, habe ich daher eine Google Slide angelegt, bei der alle Schüler/innen ihre eigenen Fotos in Folien hochladen können. Dies funktioniert bequem via URL. Man muss dabei die Datei zuerst freigeben, und zwar mit der Einstellung „Jeder der über den Link verfügt darf schreiben). Damit kann ich den Link auf meinem Blog teilen und die Schüler/innen können die Slide am PC oder Smartphone bearbeiten.
Achtung! Bei der Bearbeitung (nicht beim Betrachten) muss die Google Slide App (gratis für Android und iOS erhältlich) installiert sein.
Damit entsteht rasch ein online Fotoalbum. Um Zeit zu sparen gab ich als Hausaufgabe auf ein oder mehrere Fotos hochzuladen. Aber nur wenige der Schüler/innen hatten dabei den Ehrgeiz diese Aufgabe auch zu erfüllen, also blieb dann noch die Möglichkeit dies im Unterricht zu tun.
Upload von Fotos via Google Slide App (+ Icon oben rechts verwenden!)
Bilder bieten auch die Möglichkeit zur Differenzierung. Bei einem Spiel habe ich z.B. Gemälde von bekannten Künstlern, wie Van Gogh über den Beamer gezeigt. Die Schüler/innen saßen sich dabei paarweise gegenüber, so dass nur ein von ihnen das Bild sah und es seinem Partner beschrieb, der es dann erkennen sollte. Dabei können die schwächeren Schüler nur einzelne Hauptwörter (wie z.B. „sun“, „sea“, „stars“) gebrauchen, während die stärkeren Schüler die Möglichkeit zur Elaboration („In the background I can see a lot of stars“) haben. Erfolgserlebnisse haben beide, denn die Schwächeren brauchen sich nicht für eine grammatik-lose Kommunikation zu genieren und wenn ihnen ein Wort nicht einfällt, macht das auch nichts, weil es ja genügend andere Objekte zu nennen gibt.
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